Ein besorgniserregender Trend zeigt sich in der aktuellen Entwicklung der Wohnungslosenhilfe: Immer mehr erwerbstätige Menschen sind auf Unterstützung angewiesen. Laut aktuellen Daten sind 13% der Klienten der Wohnungsnotfallhilfe erwerbstätig, was einen Anstieg um fast 2 Prozentpunkte seit 2015 bedeutet. Gleichzeitig sind 74% der Klienten von akuter Wohnungslosigkeit betroffen, wobei 3,3% in unzumutbaren Wohnverhältnissen leben.
Neben dieser alarmierenden Entwicklung ist auch die steigende Anzahl von Familien und Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit in der Wohnungsnotfallhilfe auffällig. 11% der erfassten Personen in der Hilfe haben Kinder im Haushalt, und 38% besitzen keine deutsche Staatsangehörigkeit – ein neuer Höchststand.
Die Forderungen an die Politik sind klar formuliert: Der Ausbau von sozialem Wohnraum, die Prävention von Zwangsräumungen und die Anhebung der Mietobergrenzen in Jobcentern stehen im Fokus. Die Vorsitzende der BAGW drängt auf dringende Maßnahmen zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit. Sie betont die Wichtigkeit des sozialen Wohnraumausbaus und präventiver Maßnahmen, während das Ziel, Obdach- und Wohnungslosigkeit bis 2030 zu beseitigen, als unrealistisch angesehen wird. Ein Appell wird an die Bundesbauministerin gerichtet, den Nationalen Aktionsplan zur Beseitigung der Wohnungslosigkeit mit konkreten Maßnahmen zu unterstützen.