Das Flanders Festival Ghent hat kurz vor dem geplanten Auftritt die Münchner Philharmoniker mit Lahav Shani als Chefdirigenten ausgeladen. Der Grund für diese Entscheidung liegt in der unklaren Haltung von Shani zur israelischen Regierung Netanjahus. Als Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra konnten die Festivalorganisatoren keine Gewissheit über seine politische Positionierung erhalten.
Die Reaktionen auf diese Ausladung waren heftig. Deutsche Politiker zeigten sich entsetzt und bezeichneten die Maßnahme als Akt des Antisemitismus sowie als Angriff auf die kulturelle Zusammenarbeit. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer betonte die Bedeutung der Musik als Mittel zur Völkerverständigung und verurteilte den Kulturboykott ebenfalls als antisemitisch.
Die Kontroverse um die Ausladung der Münchner Philharmoniker aufgrund der politischen Haltung ihres Dirigenten hat eine breite Debatte über Themen wie Antisemitismus, Meinungsfreiheit und kulturelle Zusammenarbeit ausgelöst.